Christian Spengler
Christian Spengler Geburtsjahr:1976
Geboren in:Mainz
Abschluß:Bankfachwirt BA
Beruf:CC-Agent (Supervisor)
Familienstand:ledig, allerdings Mitbewohner
Singstimme:Tenor 1
Wohnort:im schönen Gonsenheim
Hobbies:
Lieblingsmusiker:


'Ein verhängnisvoller Papstbesuch'
oder 'Wie ich meine Leidenschaft zum Gesang entdeckte'

Der Fernseher flimmert. Gespannt verfolgen meine Eltern und ich die Live-Übertragung des Papstbesuches in Mainz. Wir schreiben das Jahr 1983 - glaube ich. Sicher ist, dass ich damals gerade mal sieben Jahre jung bin und die zweite Klasse der Martinusschule in Gonsenheim besuche. Zurück zur Übertragung. An einige wenige Details dieser Veranstaltung kann ich mich noch gut erinnern. Was nicht verwunderlich ist. Heute bliebe der Fernseher aus, aber damals… ohne eigenen Willen. "Übrigens unterscheidet der Wille den Menschen vom Tier" (Zitat von bekanntem Autor).
Nun, in einem feierlichen, elend langen Gottesdienst - der Dom ist brechend voll - wird einiges geboten. Wer schon einmal im hohen Dom zu Mainz, z. Bsp. an Ostern oder Weihnachten dabei sein durfte, kennt das. Die Zeremonie an sich fand ich fade. Die Bedeutung des hohen Besuches konnte ich damals nicht richtig einschätzen. Eines allerdings hat mich fasziniert. In einer mir fremden Sprache singt von Zeit zu Zeit eine größere Ansammlung von Menschen. Rote Röcke, weiße Hemdchen und eine rote Kopfbedeckung tragen sie. Und sie singen fantastisch! Später durfte ich erfahren, dass man sie wegen ihrer Kleidung auch "die kleinen Kardinäle" nennt. So ging der Nachmittag vorbei und der Papst fährt in einem Glaskasten von dannen. Mein Entschluss steht fest. Da will ich mitmachen. Nur wie?
Kurze Zeit später erlebe ich meine erste PR Aktion. Ort: die Martinusschule Gonsenheim. Der Mainzer Domchor sucht Nachwuchs. Das war doch der Chor, welcher so fantastisch sang, oder? Nie werde ich den gelben Flyer vergessen, welchen ich mit nach hause nehme und meinen Eltern auf den Tisch lege. Da mache ich mit, sage ich. Und meine Eltern stimmen zu. Ich muß den Wunsch wohl sehr eindringlich geäußert haben… So kommt es also, dass ich anfange im Mainzer Domchor zu singen. Dass das der Anfang einer großen Leidenschaft werden würde, konnte ich nicht ahnen. Siebzehn Jahre singe ich aktiv mit. Erst als Sopran, dann schnell im zweiten Alt. War zu oft Heiser. Nach einem Jahr Pause, da hat mir die Natur einen Streich gespielt, folgen noch einige Jahre im ersten Tenor. Aus zeitlichen Gründen musste ich, zu meinem großen Bedauern, vor ca. drei Jahren meinen Dienst am hohen Dom zu Mainz quittieren. Gerne schaue ich auf diese Jahre zurück, in denen ich viel sehen und erleben durfte. Und wertvolle Menschen kennen gelernt habe. Mit einigen singe ich zum Teil heute noch (the little tip). Mit anderen geht's einmal im Jahr auf "RK-Tour".
Dem Papst bin ich heute noch dankbar für seinen Besuch, denn ohne Ihn wäre der Fernseher aus geblieben und meine Leidenschaft zum Singen hätte ich sehr wahrscheinlich nie entdeckt, oder vielleicht doch?